„Winterhilfswerk – Ein Instrument der NS-Diktatur“

Museum DampfLandLeute zeigt Sonderausstellung über Propaganda-Instrumente des Nationalsozialismus

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Museumsnachrichten 2015

Museumsnachrichten 2015

Das Jahr 2015 ist bereits Geschichte, und wie nun schon seit 23 Jahren erscheinen auch in diesem Jahr wieder die Esloher Museumsnachrichten mit lesenswerten Beiträgen über Land und Leute, über Geschichtliches aus der Heimat, mit Geschichten, Besinnlichem und Erheiterndem- und natürlich dem jährlichen Mitteilungen über unsere Museumsarbeit.


Bitte beachten Sie, dass diese Ausgabe vergriffen ist.

Reisen wie zu Omas Zeiten am Donnerstag, 09. Juli

Reisen wie zu Omas Zeiten
Am Internationalen Museumstag am 17.05. und zur Kinderferienaktion des Schmallenberger Sauerland- Eslohe am 9. Juli lud das DampfLandLeute Museum Eslohe zum „Reisen wie zu Omas und Opas Zeiten“ ein. Auf vielfältige Art und Weise konnte man sich fortbewegen wie anno dazu mal: mit der Museums-Eisenbahn ging es rund um Poggels Wiese. Abenteuerlich schipperten die Gäste mit einem Kanu auf dem Obergraben der ehemaligen Fa. Koenig. Im hinteren Teil dachte man: idyllisch wie an Seitenarmen großer Flüsse. Egbert Scholz mit seiner Kutsche ermöglichte kleine Rundfahrten um das Museumsgelände und Eslohe. Historische Kinderwagen und alte Fahrräder zeigten wie unsere Vorfahren geschoben bzw. oder per Rad unterwegs waren.

„Das Leben zum Guten wenden“

Umfangreiche Internetveröffentlichung über Irmgard Rode (1911-1989): Nach Kriegsende

„Frau der ersten Stunde“ in Meschede und Pionierin der Völkerversöhnung

 

Mit einer kostenlosen Internet-Publikation erinnert das Christine Koch-Archiv am Museum Eslohe auf fast 150 Seiten an eine außergewöhnliche Sauerländerin: Irmgard Rode (1911-1989) war in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts vielleicht die bekannteste Frau von Meschede. Schon 1945-1948 gehörte sie der Kommunalvertretung von Meschede an. Als über den Bahnhof Meschede 1946 viele tausend Flüchtlinge aus dem Osten ins Hochsauerland kamen, fühlte sich die Mutter von drei kleinen Kindern gedrängt, zu helfen. Sie besorgte Ausstattungen für die denkbar primitiven Barracken-Lager auf den Ruhrwiesen und organisierte zusammen mit den Flüchtlingen schlesische Kulturabende. Sehr bald initiierte sie am Ort auch einen Kindergarten in Selbsthilfe-Trägerschaft von Eltern.
Im Frühjahr 1949 fuhr eine Delegation von Kommunalpolitiker aus NRW in die englische Stadt Coventry, um dort Erfahrungen mit einer intensiven Selbstverwaltung zu machen. Irmgard Rode war die einzige Frau in dieser Delegation. In der Folgezeit wurde sie eine Pionierin der internationalen Versöhnungsarbeit und des Jugendaustausches. Zusammen mit Konrad Hengsbach begründete sie in Meschede die „Freunde der Völkerbegegnung“. Als Meschede durch Arbeitnehmer aus anderen Ländern zunehmend internationaler wurde, rief Irmgard Rode ein Netz der Nachhilfe für die Kinder der sogenannten „Gastarbeiter“ ins Leben. Ohne die Genehmigung von Behörden abzuwarten, gründet sie schließlich ein Internationales Kinderhaus. Die Jugendamts-Aufsicht kommt zur Überprüfung – und spricht große Anerkennung aus.
Die praktische Hilfe für Menschen und Kinder mit beeinträchtigten Bildungschancen reichte weit in das familiäre Leben hinein. Aus einer Veröffentlichung des Jahres 1975 geht hervor, dass das Ehepaar Irmgard und Alfons Rode „in einem Zeitraum von mehr als 30 Jahren neben eigenen Kindern mehr als 40 sozialbenachteiligte, schwierige Kinder und Jugendliche über Monate oder Jahre aus eigener Initiative bei sich aufgenommen hat“.
Irmgard Rode, die wie ihr Mann aus einer pazifistischen, streng katholischen Familie stammte, setzte sich nach 1945 auch beharrlich für eine offene Auseinandersetzung mit der Vergangenheit aus. Jahrzehntelang hat sie für die Wiederaufrichtung des „Mescheder Sühnekreuzes“ zur Erinnerung an die Ermordung von 80 überwiegend sowjetischen Zwangsarbeitern gestritten. In den 1980er Jahren war ihr in dieser Sache endlich Erfolg beschieden. Als Vertreterin der katholischen Friedensbewegung pax christi beteiligte sich Irmgard Rode im hohen Alter an den Protesten gegen die atomare Aufrüstung.
Eine Schülerin wollte im Interview erfahren, ob es ihr im Leben um Politik gegangen sei. Die Antwort lautete: „Ja, ja, ich fühlte mich immer getrieben, politisch aktiv zu sein, nicht parteipolitisch, sondern in dem Sinne, das heißt, Politik ist eine Verpflichtung, das Leben zum Guten zu wenden und in diesem Sinne etwas zu tun.“ Nur wenige Leute wussten, dass Irmgard Rode eingeschriebene Sozialdemokratin war. Denn die katholische Pazifistin arbeitete mit Menschen aus allen demokratischen Lagern zusammen, die sich um mehr Menschlichkeit bemühten.
 
Das neue Buch über Irmgard Rode ist kostenlos im Internet abrufbar:
Peter Bürger (Bearb.): „Das Leben zum Guten wenden“ – Über die Meschederin Irmgard Rode (1911-1989), zugleich ein Beitrag zur Geschichte der katholischen Friedensbewegung im Sauerland. = daunlots. internetbeiträge des christine-koch-mundartarchivs am museum eslohe. nr. 75. Eslohe 2015.
http://www.sauerlandmundart.de/pdfs/daunlots%2075.pdf

Munich Brass präsentierte ungewöhnliches Konzert

26.10. Sauerland Herbst

 

Rund zweihundert Musikbegeisterte erlebten ein eher ungewöhnliches Brass-Konzert. Unter dem Obertitel „Verrückt, verdreht, verschoben“ bot die Munich Brass Connection zum Teil ungewöhnliche Brass-Musik. Die Musiker zeigten ihre Virtuosität mit Trompete, Horn, Posaune und Tuba. Dabei brachen sie mit Stilen, verwenden diese als Mittel zum Zweck und eröffnen dem Zuhörer durch Gespieltes eine völlig neue Sicht.  Renaissanceklänge stießen auf alpenländischen Jazz, Ländleridylle im bairischen Gewand,  Alphornmelodien auf orientalisch-exotische Kreationen. Die Besucher waren begeistert und langanhaltender Applaus der Lohn für die fünf Solisten.

Außerschulischer Lernort – Hauptschüler erfahren alte Technik hautnah

Seit einigen Jahren schon bemüht sich das Dampflandleute-Museum darum außerschulischer Lernort zu werden. Nun konnte eine der letzten Hürden genommen werden: zwei Schulklassen konnten in einem Test-Lauf erleben wie eine Dampfmaschine in Aktion funktioniert.

Dampftechnik aktiv erleben

Lange wurde zwischen den Verantwortlichen des Museums, Lehrern Esloher Schulen, Unternehmens-Vertretern und der Südwestfalen-Agentur in Workshops diskutiert, wie man es hinbekommen könnte, Schülern das Prinzip einer Dampfmaschine näher zu bringen. Sicher gibt es Modelle, die das demonstrieren, aber eine richtige Dampfmaschine anzuheizen und schließlich in Aktion bestaunen zu können, das wäre zweifelsohne das Größte. Nun war es endlich soweit. Dank des großen Engagements zweier Mitarbeiter der Werkstatt des Museums, wurde das Unternehmen am Tag vor den Dampftagen in die Tat umgesetzt. Nach einer kurzen Einführung in die Geschichte des Museums und die Bedeutung der Dampfkraft, wurde es spannend.

Außerschulischer Lernort – Hauptschüler erfahren alte Technik hautnahAußerschulischer Lernort – Hauptschüler erfahren alte Technik hautnahAußerschulischer Lernort – Hauptschüler erfahren alte Technik hautnah

Hauptschüler erfahren alte Technik hautnah

Sebastian Friedhoff und John Einhäuser hatten sich extra Urlaub genommen, um ihr Wissen und ihr Können den jungen Zuschauern und Zuhörern näher zu bringen. Schon um 7.30 Uhr trafen sich die Zwei, um die Lokomobile schon mal vorzuheizen. Um 9 Uhr kamen dann zwei sechste Schuljahre der Christine-Koch-Hauptschule Eslohe ins Museum. Gemeinsam mit den beiden Technikern durften die Mädchen und Jungen dann den Kessel anheizen. Da waren die Schülerinnen und Schüler mit Eifer dabei Holz in den Schlund der Maschine zu werfen. Friedhoff und Einhäuser erklärten die Funktionsweise des Kessels und der Maschine sachgerecht, aber auch sehr verständlich für die Kinder.

Interesse für alte Technik wecken

Eine Dampfmaschine, in diesem Fall die Lokomobile, braucht ca. 1,5-2 Stunden bis sie ihre volle Leistung erreicht. Die Zwischenzeit nutzten die beiden Klassenlehrer, Sylvia Hübner-Adams und Andree Georg und ihre 35 Schüler, um das Museum mittels einer Museums-Rallye zu erforschen. Dann war es soweit: die Lokomobile zischte und dampfte was das Zeug herhielt. Die Kinder zeigten sich sehr beeindruckt wie eine Dampfmaschine funktioniert. Gerne halfen sie mit, Kohlen nachzulegen oder die Pfeife zu betätigen. Auch die beiden Techniker zeigten sich sehr erfreut über die Aktion. „Wir würden uns freuen, wenn sich wenigstens ein oder zwei Schüler finden, die ebenfalls Spaß an unserem Hobby entwickeln könnten. Außerdem geht es ja auch darum, Kindern zu zeigen wo der Ursprung unseres heutigen technischen  Fortschritts ist. Ohne die Erfindung der Dampfmaschine hätte es keine Industrielle Revolution gegeben. Das ist uns ein echtes Anliegen“, so Friedhoff. „Wir könnten uns vorstellen, das ein- bis zweimal im Jahr, in Verbindung mit den Dampftagen, eine historische Dampfmaschine vorzuführen und aktiv erlebbar zu machen.“

Das DampfLandleute Museum

 

Eslohe ist das einzige Museum in Südwestfalen, das die Möglichkeit hat historische Dampfmaschinen in Aktion zu zeigen.

Das Projekt „Südwestfalen macht Schule“ wurde 2013 ins Leben gerufen.
Es soll jungen Menschen frühzeitig mit Geschichte und Gegenwart der Arbeitswelten in der Region vertraut machen.
Durch gut strukturierte und individuell abgestimmte Konzepte des außerschulischen Lernens wird das Thema Arbeitswelt in Südwestfalen in Museen und Unternehmen anschaulich und lebendig.
Ziel des Projekts ist es bis 2016 in Museen und Unternehmen außerschulische Lernorte zu qualifizieren und deren Angebote den Schulen in Südwestfalen zur Verfügung zu stellen.
 

Kinder – und Jugendchor begeistern mit Lichterkonzert

 
Es war das erste eigene Konzert des Ganz jungen Chors und des Jugendchors Eslohe. Für diesen Auftritt hatte sich Chorleiterin Christa Maria Jürgens die Maschinenhalle des DampfLandLeute-Museums ausgesucht. Die Halle war in wandelnde Lichteffekte getaucht. Zahlreiche Windlichter sorgten für eine heimelige Atmosphäre zwischen den alten Maschinen. Hier kamen die hervorragenden Stimmen der Kinder und Jugendlichen auf grandiose Art zur Geltung, „auch ohne großen technischen Aufwand“, wie Jürgens betonte.  Gleichzeitig konnten beide Chöre ihr hohes gesangliches Niveau vor großem Publikum präsentieren.
Das Konzert, das unter dem Titel „Written in the stars-ein musikalisches Lichterfest“ formierte, bot eine bunte Palette besinnlicher, aber auch fröhlicher Beiträge.  Es gab Popsongs von Pink, den bekannte „Abendsegen“ aus Humperdings Oper „Hänsel und Gretel“, adventliche Lieder, Schlaflieder, aber auch Kinderlieder mit nachdenklichen Texten. Aufgelockert wurde der Chorgesang von Geschichten, Gedichten und Instrumentalstücken mit einem Klaviersolo von Ines Lüttecke und einem Klarinettensolo von Johanna Göddecke. Am E-Piano wurden die Chöre von Michael Nathen und Peter Hinz begleitet.

Übrigens war die Veranstaltung mit 200 Besuchern ausverkauft.

Kinder – und Jugendchor begeistern mit Lichterkonzert Kinder – und Jugendchor begeistern mit Lichterkonzert Kinder – und Jugendchor begeistern mit Lichterkonzert
Kinder – und Jugendchor begeistern mit Lichterkonzert Kinder – und Jugendchor begeistern mit Lichterkonzert