Im reypen Koren

Im reypen Koren Autor(in): Bürger, Peter
Herausgeber: Museum Eslohe
Verlag: Museum Eslohe
Erscheinungsjahr: 2010
Preis: 30,00 €
Ein Nachschlagewerk zu Mundartautoren, Sprachzeugnissen und plattdeutschen Unternehmungen im Sauerland und in angrenzenden Gebieten, Autor: Peter Bürger, (768 Seiten; fester farbiger Einband; 30,00 €)

 

Dieses neue Nachschlagewerk des Esloher Museums heißt in Anlehnung an ein Gedicht Christine Kochs „Im reypen Koren“. Es eröffnet mit mehr als 900 Einträgen zu Menschen, Werken, Themen, Sachgebieten und Initiativen eine bislang so nicht mögliche Orientierung über „Plattdeutsch und Mundartliteratur“ im Raum Südwestfalen. Berücksichtigung finden der Hochsauerlandkreis, die Kreise Olpe und Soest sowie das märkische Sauerland – aber auch die näheren Nachbargebiete des Sauerlandes.

Im dritten Jahrtausend hat „Platt“, die einstige Umgangssprache der Sauerländer und ihrer Nachbarn, nur noch für wenige Zeitgenossen eine ganz persönliche Bedeutsamkeit. Ein erweitertes Interesse an Sprache, Literatur, heimatlicher Sozialgeschichte und regionaler Kultur könnte nach dem – absehbaren – Sprachtod neue Zugänge vermitteln.

Wer zum Kulturgedächtnis des Plattdeutschen beitragen möchte, muss sich jedoch an erster Stelle einen zuverlässigen Überblick zu den Sprachzeugnissen verschaffen. Dafür bietet dieses Lexikon unersetzliche Hilfen an. Die biographisch-bibliographische Bestandsaufnahme wurde in anderthalb Jahrzehnten erarbeitet. Der Autor hat Archive, Bibliotheken, Nachlässe, Tonträgersammlungen und Zeitschriftenbestände durchforstet. Ein Großteil der erfaßten Beiträge aus Heimatorganen ist heute im Internet zugänglich.

Nicht nur die allseits bekannten Namen tauchen auf. Sehr viele Einsendungen an das Christine-Koch-Mundartarchiv und umfangreiche Recherchen vor Ort beziehen sich auf die sogenannten „kleinen Dichter“. Auf dieser breiten Grundlage kann hier erstmals dokumentiert werden, welch unglaublichen Reichtum uns Menschen aus Anhänglichkeit zur niederdeutschen Sprache geschenkt haben, was sie dabei bewegt hat und wie vielfältig das Kulturphänomen des plattdeutschen Schreibens im Sauerland ist.

In der Darstellung wird großer Wert auf eine kritische Beleuchtung geschichtlicher Hintergründe gelegt. Zahlreiche Mitteilungen zu persönlichen Sprachbiographien machen das Werk außerdem zu einer wertvollen Quelle für die Erforschung der regionalen Sprachgeschichte.