"Kinderträume" von einst laden zum Spielen ein

Altes Spielzeug ist immer faszinierend anzuschauen, aber noch viel faszinierender ist es, wenn man damit auch spielen darf. Das DampfLandLeute-Museum Eslohe präsentiert nicht nur alte Schätzchen, man darf auch "fast " alles anfassen und noch besser damit spielen. Es ist sogar ausdrücklich erwünscht, das man sich damit verweilt.
 
Womit Oma und Mama spielten
Bei der Spielzeugausstellung handelt es sich um die Privatsammlung von Bernd Kühn aus Netphen. Der Siegerländer betreibt professionell Haushaltsauflösungen. Dabei fielen ihm immer wieder auch alte Spielsachen in die Hände und er hatte von Anfang an eine große Liebe dazu. "Ich habe selbst nur ganz wenig Spielsachen als Kind gehabt und mich immer sehr gefreut, wenn ich irgendwo was entdeckt habe, was ich als Kind selbst gern gehabt hätte, so ist das entstanden und dann wurde es immer mehr", so Kühn. Aus seinen vielen Schätzen, ein Besuch in seiner Trödelscheune ist für jeden Liebhaber alter Sachen immer lohnenswert,  hat er kleine Auswahl zusammengestellt und daraus eine Ausstellung konzipiert. Zuletzt war sie im Museum Netphener Land zu sehen.
 
Hier darf gespielt werden
Spielzeugsammlungen gibt es sicher viele, meist sind sie edel und teuer, zeigen Blechspielzeug, Zinnfiguren, filigrane Dampfmodelle oder seltene Steiff-Teddys. Überwiegend werden diese Objekte hinter Glas präsentiert. Halt zum Anschauen, nicht zum Spielen. Die gibt es in dieser Sammlung auch, aber da gibt es auch die alte Rennbahn aus den 70er Jahren, den aufziehbaren "Duracell-Hasen" mit den Becken. Der alte Bauernhof steht neben dem Polizeiauto aus den 80 ern, die Quitscheente neben der Puppenstube. Brettspiele stapeln sich auf den Tischen und laden zum Auspacken und Spielen ein. Nur wenige Teile sind in der Vitrine hinter Glas zu betrachten, so wie der Teddy, der zwar kein Fell mehr hat, aber die Flucht aus Ostpreußen übers Haff bis ins Siegerland als eines der wenigen persönlichen Dinge überstanden hat. Dort marschiert auch die Zinnsoldaten-Armee und die hölzernen Kasperle-Figuren grinsen einen verschmitzt an.  Alles andere ist zum Spielen da. Der Puppenwagen darf gefahren werden und auch neu bestückt. In der Puppenstube kann man die Gardinen zuziehen oder am Puppenherd "kochen". Mehrere Kaufläden zeigen was die Oma und Mama früher so einkauften, von IMI bis Kathreiner´s Kaffee. Mancher der Erwachsenen erinnert sich sicher auch an seine Kinderzeit und an längst vergessene, aber einst heißgeliebte Schätze. Vielleicht werden auch sie zum Anfassen und Spielen verleitet.

Die Ausstellung „Altes Spielzeug – Kinderträume aus vergangener Zeit“ ist noch bis 20.November im DampflandLeute -  Museum Eslohe zu sehen. 

 

Bildzeilen:

 

1: Bernd Kühn (vorne) und Wolfgang Grebe vom Heimatverein Netphen (Mitte) , im Hintergrund Anne Keufgens vom Museum beim Aufbauen der Ausstellung im Esloher Museum.

2: Mehrere Kaufläden und Puppenherde laden zum Spielen ein.

3: Auch die „Bären-Schule“ fehlt nicht in der Sammlung von Bernd Kühn aus Netphen.

4: Ein Papier-Faltzirkus ist eine Rarität der Ausstellung.

5: Die Papier-Puppenstube ist eher was zum Anschauen, während die Bauklötze zum Spielen einladen.